Worm, Thomas / Karstedt, Claudia

Lügendes Licht

Die dunklen Seiten der Energiesparlampe

Ein Lob der Birne

Nun sind sie also verboten, die Glühbirnen und manche haben sich rasch noch hamsterweise mit ihren liebsten Leuchtmitteln eingedeckt. Im Grunde ist fast alles gesagt und geschrieben, was für oder wider die gute alte Funzel gesagt werden kann und muss. Und dass die Gasentladungslampen (auch Energiesparlampen genannt) nicht der Weisheit letzter Schluss sind, wird auch vielen inzwischen bekannt sein.

Dennoch sei ein Buch vorgestellt, das die Debatte noch einmal – allerdings parteiisch pro Glühlampe – zusammenfasst. Die Autoren Thomas Worm und Claudia Karstedt brechen in „Lügendes Licht“ noch einmal eine Lanze für die Glühbirne, die in Spezialfällen ja auch weiterhin erhältlich ist, so als so genannte „Heat Bulbs“ (Heißbirnen) bei einigen halblegalen Spezialanbietern …

Zuerst stellen sie – mitunter arg polemisch – die aktuellen Leuchtmittel im Vergleich zur Glühbirne vor. Ob das Licht von Energiesparlampen tatsächlich, wie sie und auch andere behaupten, augenschädlich ist, sei dahingestellt. Die Lichtspektren sind unterschiedlich und der Wolframdraht bot in etwa das Leuchtspektrum der Kerzenflamme, weshalb ihn viele von Anfang an als angenehm empfanden, anderen war vor über 100 Jahre das damals neue Licht auch schon zu grell. Tatsächlich sollten gut Leuchtmittel Licht im Tageslichtspektrum bereitstellen, also so, wie es von der Sonne kommt – das ist allerdings nicht „warm“, wie viele Glühlampenfans glauben, sondern hat ebenfalls recht hohe Blau-Anteile.

An diesem Buch lässt sich viel kritisieren, formales (Einheiten und Rechnungen der Autoren sind teilweise falsch) aber auch an der klaren Tendenz, dennoch ist Thomas Worm und Claudia Karstedt ein lesenswertes und anregendes Buch gelungen, dass auch über das Verbotsdatum der Glühbirne hinaus aktuell und lesenswert bleibt.

Stefan Vockrodt

Überblick

Worm, Thomas / Karstedt, Claudia:

Lügendes Licht

254 Seiten, Kartoniert, 13 s/w Abb., 10 farb. Abb.

S. Hirzel: Stuttgart 2011

978-3-7776-2120-3, 19,80 €