Pomologen-Verein Niedersachsen-Bremen e.V. (Hrsg.)

Alte Obstsorten neu entdeckt

Sortenwahl, Pflanzung, Pflege.

Lehrreich und reich bebildert

Schon seit 2013 und mit einer zweiten Auflage von 2014 gibt es für das Bundesland Niedersachsen und den Stadtstaat Bremen ein Nachschlagewerk über die alten Obstsorten, die in vergangenen Zeiten auf Streuobstwiesen und in großen Hausgärten für die Obstversorgung der Bevölkerung angepflanzt wurden und heute zu unserem bäuerlichen Kulturerbe gehören.

Dieses lehrreiche und reich bebilderte Buch heißt „Alte Obstsorten neu entdeckt“, herausgegeben hat es der Pomologen-Verein Niedersachsen-Bremen e.V. und gehört in jede kleine „Fachabteilung“ der privaten Bibliotheken von Obstwiesenbesitzern und Hobbygärtnern.

Es behandelt die die Vielfalt der Obstsorten, bespricht die Planung von Streuobstwiesen als „Arche“ zur Erhaltung der genetischen Vielfalt, und beschreibt die richtige Baumpflanzung, den notwendigen Baumschnitt und die Pflegemaßnahmen auf Streuobstwiesen, die langfristig gewährleistet sein müssen. Denn Streuobstwiesen sind keine sich selbst erhaltende Wildnis.

Aber auch diejenigen, die ihr Obst auf den regionalen Märkten kaufen, werden ihre Freude daran habe, denn sie erfahren viel über die Sortenvielfalt von einst, die dank des Engagements vieler Einzelpersonen und Vereine in kleinem Maßstab auch heute noch besteht. Neben den Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsichen, die in ganz Deutschland angebaut werden können, werden die Sorten vorgestellt, die an die besonderen standörtlichen und klimatischen Bedingungen  niedersächsischer Landschaften angepasst sind. Es ist reizvoll, die Sortenbeschreibungen mit den abgebildeten Früchten durchzublättern, deren häufig märchenhafte Namen wie „Herzog von Cumberland“ oder „Graue Herbstrenette“ die Fantasie zum Geschichten erzählen anregen.

Hilfreich für alle, die sich mit Streuobstwiesen und alten Obstsorten beschäftigen und die vielleicht selbst noch alte Obstbäume in ihrem Garten stehen haben, ist das umfangreiche Adressenverzeichnis. Es nennt unter anderem die Vereine, die sich für den Erhalt der Obstsortenvielfalt einsetzten, listet Baumschulen und Mostereien auf, gibt einen Überblick über Bücher, Vermarktungsstellen und über die Möglichkeiten, der Sortenbestimmung.

Das Schlussplädoyer begründet, wie notwendig es heute ist, diese Sorten zu schützen und für die Zukunft zu erhalten im Sinne der genetischen Vielfalt, aber auch als ein bedeutsames Kulturbiotop von speziellen Lebensgemeinschaften.

Susanne Labus

Überblick

Pomologen-Verein Niedersachsen-Bremen e.V. (Hrsg.):

Alte Obstsorten neu entdeckt

208 Seiten, gebunden, viele farbige Abbildungen,

Verlag Atelier im Bauernhaus: Fischerhude 2014

ISBN 987-3-88 132-386-4, 19,80 €